Russisches Großmanöver Sapad 2025 - Generalinspekteur Breuer warnt: Russland bleibt strategische Bedrohung
- Richard Krauss

- 2. Sept.
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Das internationale Militärmanöver Sapad 2025, das Russland und Belarus unmittelbar an der Grenze zur NATO und zu den baltischen Staaten ausrichten, sorgt derzeit für neue strategische Spannungen an der Ostflanke Europas. Laut offiziellen Angaben nehmen etwa 13.000 russische und belarussische Soldaten in Belarus sowie rund 30.000 Kräfte in Russland teil; die NATO schätzt die Gesamttruppenstärke auf bis zu 150.000.

Generalinspekteur der Bundeswehr Carsten Breuer hat am Dienstag in Berlin ein deutliches Warnsignal gesendet: „Die Bedrohung durch Russland ist unverändert“, erklärte Breuer im Rahmen der laufenden NATO-Übungsserie Quadriga. Der russische Präsident Wladimir Putin halte trotz des Ukraine-Krieges an aggressiven Plänen fest.
„Seine Pläne gehen über die Ukraine hinaus. Putin schaut auf uns“, so Breuer. „Nur über Abschreckung werden wir Frieden erhalten können.“
Die Bundeswehr und ihre NATO-Partner üben den Schutz des Ostseeraums und insbesondere den raschen Transport von Truppen und Gerät nach Litauen im Krisenfall. Breuer betonte die verlässliche Funktion Deutschlands als logistische Drehscheibe für alle Nachschubwege des Bündnisses.
Aus militärstrategischer Perspektive ist Sapad 2025 damit mehr als ein Routine-Manöver. Russland demonstriert kurzfristige Verlegungsfähigkeit und nutzt Belarus als potenzielles Aufmarschgebiet für einen Angriff im Baltikum-Szenario. Die gleichzeitige Durchführung von Sapad und Quadriga erhöht die Unsicherheit und erfordert ständige Wachsamkeit. Breuer unterstrich: „Wir wollen abschrecken, wir wollen keine Eskalation. Wir üben ausschließlich Verteidigung.“
Es gebe keine konkreten Hinweise auf Angriffsvorbereitungen unter dem Deckmantel der Sapad-Übung, doch die Risiken hybrider und konventioneller Bedrohungen bleiben bestehen. Insbesondere die Suwałki-Lücke und die regionale Verwundbarkeit der baltischen Staaten stehen im Fokus.
Gleichzeitig proben russische und belarussische Streitkräfte gezielte Luftabwehr-, Durchbruchs- und Atompotenziale. Die Dauerpräsenz russischer Truppen in Belarus erhöht die Gefahr eines Überraschungsangriffs und gibt Moskau die Möglichkeit, seine Strategie flexibel an die geopolitische Lage anzupassen.
Breuer warnte, dass die Bundeswehr „üben, üben und nochmals üben“ müsse, um dieser Bedrohung begegnen zu können.
Insgesamt verschärft die Kombination aus massiver russischer Militärpräsenz, rechtlicher Integration von Belarus, parallelen Großübungen und der Warnung hochrangiger Militärs die Unsicherheit und das langfristige Risiko für die NATO-Ostflanke.
Quellen:
Soldat und Technik
IGFM
n-tv
Zeit Online



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