Warum Eigenvorsorge im Zivilschutz kein schräges Hobby ist
- Richard Krauss

- 11. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Berlin (emet-news-press) – Der mehrtägige Stromausfall in Teilen Berlins zeigt, wie verletzlich selbst eine Millionenstadt sein kann. Wenn Haushalte ohne Licht und Heizung bleiben und Supermärkte geschlossen sind, wird deutlich: Notfallvorsorge ist kein schräges Hobby, sondern eine praktische Absicherung. Wer rechtzeitig Vorräte anlegt und einen Notfallrucksack bereithält, kann sich und andere unterstützen, bis die Hilfe ankommt.
Stromausfälle, Unwetter oder auch Evakuierungen zeigen immer wieder, dass Menschen kurzfristig auf sich selbst angewiesen sein können. Fachleute raten deshalb, rechtzeitig Vorkehrungen zu treffen. Ziel ist, in den ersten Stunden oder Tagen handlungsfähig zu bleiben, bis staatliche Hilfe greift.
Zu den empfohlenen Maßnahmen gehört ein Notfallrucksack mit Ausweisdokumenten, Medikamenten, wichtigen Unterlagen, etwas Bargeld und Wechselkleidung. Wer im Brandfall oder bei einer Evakuierung wegen Munitionsfunden das Haus sofort verlassen muss, spart damit wertvolle Zeit.
Ebenso wichtig ist ein Vorrat an Trinkwasser und haltbaren Lebensmitteln.
Als Orientierungswert gelten zehn Tage. Experten raten, Vorräte regelmäßig zu nutzen und zu erneuern, anstatt sie ausschließlich für den Ernstfall zu lagern.
Auf diese Weise bleiben Produkte frisch und verderben nicht. Vorratshaltung unterscheidet sich damit klar von spontanen Hamsterkäufen.

Für eine erwachsene Person werden für zehn Tage rund 20 Liter Trinkwasser empfohlen. Hinzu kommen etwa 3,5 Kilogramm an Getreideprodukten wie Nudeln, Reis, Haferflocken oder Brot. Gemüse und Hülsenfrüchte sollten rund 4 Kilogramm abdecken, Obst und Nüsse etwa 2,5 Kilogramm. Milch und Milchprodukte wie H-Milch, Käse oder Milchpulver sind mit rund 2,6 Kilogramm veranschlagt. Für Fleisch, Fisch und Eier – oder entsprechende Ersatzprodukte – werden 1,5 Kilogramm angesetzt. Bei Fetten und Ölen liegt der Richtwert bei rund 360 Gramm. Zusätzlich können Zucker, Salz, Gewürze, Kaffee oder Tee die Zubereitung erleichtern. Wer Kinder oder Haustiere versorgt, sollte Babynahrung, Spezialprodukte oder Tierfutter entsprechend ergänzen.
Notfallplanung bedeutet zudem, in Familien Abläufe abzusprechen: Welche Fluchtwege stehen zur Verfügung, wo trifft man sich im Ernstfall, wie bleibt man in Kontakt, wenn Telefon oder Strom ausfallen? Solche Fragen lassen sich im Vorfeld klären, damit im Notfall kein Chaos entsteht.
Die Bedeutung der Notfallvorsorge zeigt sich vor allem in Krisenzeiten. Sie gibt Sicherheit, wenn gewohnte Strukturen zeitweise zusammenbrechen, und verschafft Menschen die notwendige Unabhängigkeit, bis Hilfskräfte eintreffen. Wer vorbereitet ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie. Gleichzeitig entlastet Eigenvorsorge die Rettungsdienste und trägt dazu bei, dass Gemeinschaften widerstandsfähiger werden. Vorsorge ist damit nicht nur Selbstschutz, sondern auch Ausdruck von Solidarität.
Checkliste Vorräte für 10 Tage pro erwachsene Person
Bedarf | Menge | Beispiele |
Trinkwasser | 20 Liter | Mineralwasser, Kanister mit Leitungswasser |
Getreideprodukte | ca. 3,5 kg | Nudeln, Reis, Haferflocken, Knäckebrot |
Gemüse/Hülsenfrüchte | ca. 4 kg | Bohnen, Linsen, Erbsen, Tomatenkonserven |
Obst/Nüsse | ca. 2,5 kg | Äpfel, Trockenfrüchte, Obstkonserven, Nüsse |
Milchprodukte | ca. 2,6 kg | H-Milch, Milchpulver, Käse |
Fleisch/Fisch/Eier | ca. 1,5 kg | Dosenfleisch, Thunfisch, Würstchen im Glas |
Fette/Öle | ca. 0,36 kg | Pflanzenöl, Margarine, Nussmus |
Zusätze | nach Bedarf | Salz, Zucker, Kaffee, Tee, Gewürze |
Weitere Vorräte | individuell | Babynahrung, Spezialprodukte, Tierfutter |
Ergänzende Informationen:



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