Richard Krauss
2. Nov. 2025
Neun Schwerverletzte, zwei Festnahmen
Bei einem Messerangriff in einem Schnellzug von Doncaster nach London King’s Cross sind am Samstagabend mehrere Menschen schwer verletzt worden. Die britische Transportpolizei bestätigte, dass neun Fahrgäste mit lebensbedrohlichen Verletzungen in Krankenhäuser gebracht wurden. Insgesamt wurden zehn Personen verletzt. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.
Der Zug war gegen 19.40 Uhr am Bahnhof Huntingdon im Osten Englands gestoppt worden, nachdem Zeugen über Notruf eine Messerattacke gemeldet hatten. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte der Polizei von Cambridgeshire und Rettungsteams erreichten den Zug innerhalb weniger Minuten. Nach Angaben der Ermittler wurde einer der mutmaßlichen Angreifer mit einem Elektroschocker überwältigt.
„Dies ist ein schockierender Vorfall. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Familien“, sagte Chris Casey, Chief Superintendent der britischen Transportpolizei. Der Tatort sei weiträumig abgesperrt, der Zug werde Spur für Spur untersucht. Der Bahnhof Huntingdon blieb über Nacht gesperrt.
Augenzeugen sprachen von panikartigen Szenen im Zug. „Leute sind geschrien, über Sitze gesprungen, manche haben sich in den Toiletten eingeschlossen“, berichtete ein Passagier dem Sender Sky News. Ein anderer beschrieb, wie Polizisten „Get down! Get down!“ riefen, während Verletzte durch die Gänge getragen wurden.
Premierminister Keir Starmer bezeichnete die Tat als „zutiefst beunruhigend“ und dankte den Einsatzkräften für ihr rasches Handeln. Innenministerin Shabana Mahmood rief die Bevölkerung auf, „Spekulationen zu vermeiden, bis die Hintergründe des Angriffs geklärt sind“.
Die Ermittlungen laufen unter Leitung der britischen Transportpolizei, unterstützt von der Terrorabwehr. Ob es sich um einen gezielten Anschlag oder eine spontane Tat handelt, ist derzeit unklar. Nach Angaben der Polizei wurde zunächst das nationale Notfallprotokoll für sogenannte „marauding terror attacks“ aktiviert, später jedoch wieder aufgehoben.