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KOMMENTAR:
Die CDU im MAGA-Fieber:
Wenn Linnemanns „die Dinge
beim Namen nennen“
zum Code für autoritär,
toxische Männlichkeit wird

Richard Krauss

6. Juli 2025

Die Union im Schatten von MAGA:
Rhetorische Selbstermächtigung
und die Rehabilitierung des Patriarchats

Die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den USA und Deutschland zeigen eine Verbindung aus Demokratiegefährdung, Versuche der Einschränkung der Meinungsvielfalt und der Instrumentalisierung toxischer Männlichkeitsbilder. Die MAGA-Bewegung in den USA und rechtspopulistische Strömungen wie die AfD in Deutschland nutzen autoritäre Männlichkeitsideale, um Ängste zu kanalisieren, demokratische Institutionen zu schwächen und pluralistische Diskurse zu delegitimieren.


Im Zentrum der MAGA-Ideologie steht ein hypermaskulines Selbstverständnis, das Stärke über Dominanz, Unnachgiebigkeit und Verweigerung emotionaler Offenheit definiert. Diese Form toxischer Männlichkeit wird als gesellschaftliches Leitbild propagiert, das Männer dazu anhält, Zweifel, Empathie und Kooperation als Schwäche zu sehen. Die politische Praxis ist geprägt von der Diffamierung unabhängiger Medien, der Delegitimierung rechtsstaatlicher Institutionen und der Abwertung abweichender Meinungen.


In Deutschland zeigt sich eine ähnliche Dynamik. Die AfD bietet jungen Männern ein Identifikationsangebot, das auf der Wiederherstellung traditioneller Männlichkeit und der Ablehnung gesellschaftlichen Wandels basiert. Björn Höckes Appell, „unsere Männlichkeit wiederzuentdecken“ und dadurch „wehrhaft“ zu werden, steht für eine Rhetorik, die Männlichkeit als Abwehrmechanismus gegen Diversität und Gleichstellung einsetzt.


Diese Strategie spricht besonders sozial und ökonomisch marginalisierte Männer an, die sich von gesellschaftlichen Umbrüchen überfordert fühlen.


Die politische Instrumentalisierung der „Krise der Männlichkeit“ verstärkt Polarisierung und verengt den öffentlichen Diskurs. Die AfD und ähnliche Akteure propagieren eine Kultur der Ausgrenzung, in der Minderheitenrechte, Gleichstellung und queere Sichtbarkeit als Bedrohung für ein „authentisches“ Männerbild dargestellt werden.


Äußerungen wie die von Friedrich Merz, der das Hissen der Regenbogenflagge am Bundestag als „Zirkuszelt“ bezeichnete, zeigen, dass auch etablierte Parteien konservative Rückzugsgefechte führen und gesellschaftliche Vielfalt marginalisieren.


Das Verhalten zentraler CDU/CSU-Akteure in der aktuellen Debatte um queere Sichtbarkeit und gesellschaftliche Vielfalt zeigt eine bewusste kommunikative und inhaltliche Rückwärtsgewandtheit.


Friedrich Merz und Carsten Linnemann setzen auf eine Rhetorik, die Distanz zu progressiven Entwicklungen markiert und gezielt Exklusion und Abwertung betreibt. Merz’ „Zirkuszelt“-Aussage zur Regenbogenflagge am Bundestag transportiert eine klare Abwertung queerer Sichtbarkeit und suggeriert, dass Anliegen von Minderheiten im demokratischen Zentrum keinen Platz haben sollten.


Die Reaktionen aus Politik und Zivilgesellschaft sind entsprechend scharf. Linnemann verteidigt Merz und betont, man dürfe „keine Rücksicht nehmen“ und müsse auch unbequeme Wahrheiten aussprechen, selbst wenn sie polarisieren.


Die Partei setzt gezielt auf gesellschaftliche Unsicherheiten und Ressentiments, um sich als Garant eines konservativen gesellschaftlichen Kerns zu positionieren.


Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD enthält kaum substanzielle queerpolitische Inhalte. Die Parteiführung sendet das Signal, dass queere Anliegen und progressive Entwicklungen weiterhin an den Rand gedrängt werden sollen, mit Folgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und das demokratische Klima.


Die Frage, ob diese Form von Männlichkeit und Dominanz gebraucht wird, ist klar zu verneinen. Die vermeintliche Stärke, die sich in autoritärer Härte, Kompromissverweigerung und Abwertung von Verletzlichkeit zeigt, ist demokratiebedrohend. Demokratie beruht auf Gleichwertigkeit, Dialogfähigkeit, Pluralismus und Anerkennung von Differenz – Werte, die in toxischer Männlichkeit als Schwäche gelten und bekämpft werden.


Diese autoritäre Männlichkeit ist oft Ausdruck von Ängsten vor Kontroll- und Statusverlust. Sie bietet kurzfristig Orientierung, untergräbt aber demokratische Grundlagen, schwächt die Gewaltenteilung, schränkt Meinungsvielfalt ein und gefährdet gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine politische Kultur, die auf Dominanz und Ausschluss setzt, erzeugt ein Klima, in dem Andersartigkeit als Bedrohung gilt und Dissens als Angriff auf die eigene Identität.


Gegenbewegungen entstehen. Männer, die sich nicht dem toxischen Männlichkeitsbild verpflichtet fühlen, können gestärkt werden, indem empathische, partnerschaftliche und reflektierte Vorbilder in Medien, Bildungseinrichtungen und Unternehmen sichtbar gemacht werden.


Initiativen wie #HeForShe oder „Männer gegen Gewalt“ verdeutlichen, dass Männlichkeit vielfältig und solidarisch sein kann. Geschützte Räume für Austausch, Gesprächskreise,

Workshops und Männergruppen, die sich von traditionellen Normen abgrenzen, ermöglichen es, Unsicherheiten und alternative Lebensentwürfe offen zu thematisieren. Peer-to-Peer-Programme und Mentoring-Initiativen fördern gegenseitige Unterstützung und helfen, neue Männlichkeitsbilder zu entwickeln.


Bildungsarbeit und argumentative Flankierung, etwa durch Aufklärung über die negativen Folgen toxischer Männlichkeitsnormen und die Vermittlung von Empathie und Kooperation als Stärken, sind zentral. Allianzen mit Frauen- und Queerbewegungen, gemeinsame Projekte und öffentliche Statements stärken Akzeptanz und fördern Solidarität gegen Sexismus, Homophobie und transfeindliche Angriffe.


Politische und rechtliche Rahmenbedingungen wie Elternzeitregelungen, Förderung von Care-Arbeit und Gleichstellung sowie Antidiskriminierungsgesetze schaffen Strukturen, die alternative Männlichkeitsbilder schützen. Eine bewusste Veränderung der Narrative im öffentlichen Diskurs, die Vielfalt und neue Männlichkeitsbilder wertschätzt, ist notwendig.


Argumentativ lässt sich aufzeigen, dass traditionelle Männlichkeitsnormen Männern selbst schaden und Gleichstellung sowie emotionale Offenheit erfülltere Partnerschaften und größere psychische Stabilität ermöglichen. Vielfalt und Kooperation eröffnen neue Formen von Stärke und Selbstwirksamkeit.


Die psychologische Schwäche toxischer, erzkonservativer Kommunikations- und Handlungsmechanismen liegt im Defizit an innerer Sicherheit, Flexibilität und Selbstreflexion. Was als autoritäre Stärke erscheint, ist Ausdruck von Unsicherheiten und Angst vor Kontrollverlust, Statusverlust und Verletzlichkeit.


Toxische Kommunikation – das Abwürgen von Diskussionen, Abwerten anderer Perspektiven und Beharren auf Deutungshoheit – dient der Aufrechterhaltung eines brüchigen Selbstwertgefühls. Wer betont, dass es „keine Diskussion“ brauche oder abweichende Meinungen „gefährlich“ seien, zeigt die Unfähigkeit, Ambiguität und Unsicherheit auszuhalten. Diese Muster dienen der Kontrolle des Gegenübers und der eigenen Angstabwehr.


Diese Mechanismen sind defensiv. Sie schützen vor der Konfrontation mit eigener Verletzlichkeit und der Auseinandersetzung mit widersprüchlichen Realitäten. Die Abwertung von Schwäche und die Stilisierung von Dominanz kompensieren ein fragiles Selbstwertgefühl, das auf äußere Bestätigung und Kontrolle angewiesen bleibt.


Wer andere klein machen muss, um sich selbst groß zu fühlen, zeigt Abhängigkeit von Machtspielen und die Unfähigkeit, Selbstwert aus innerer Stabilität zu schöpfen.


In politischen und gesellschaftlichen Kontexten zeigt sich diese Schwäche in der Unfähigkeit zu konstruktivem Diskurs, produktiver Kritik und der Wertschätzung von Vielfalt. Toxische Männlichkeitsnormen, die keine Emotionen und Schwäche zulassen, begünstigen Aggression und Gewalt und verhindern Entwicklung, Innovation und Kooperation – Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften.


Die psychologische Schwäche dieser Mechanismen verhindert individuelle Reifung und emotionale Gesundheit und blockiert die gesellschaftliche Fähigkeit zu Dialog und gemeinsamer Problemlösung.


Die Inszenierung von Stärke durch Dominanz ist letztlich ein Zeichen von Angst – diese Angst macht autoritäre, toxische Kommunikations- und Handlungsmuster anfällig, verletzlich und destruktiv.


Menschen, deren Sozialisation von traditionellen Geschlechterrollen, emotionaler Kälte und autoritären Erziehungsmustern geprägt ist, sind besonders anfällig für diese Muster.


Ein fragiles Selbstwertgefühl, Angst vor Statusverlust und die Unfähigkeit, mit Ambiguität oder eigenen Gefühlen konstruktiv umzugehen, machen empfänglich für Ideologien, die Dominanz, Kontrolle und Abwertung anderer propagieren.


Vor allem Männer, die sich sozial oder ökonomisch abgehängt fühlen, wenig Zugang zu positiven Vorbildern hatten und in Konkurrenzmilieus aufwuchsen, sind für rechtspopulistische und maskulinistische Narrative besonders empfänglich.

Autoritäre Persönlichkeitsstrukturen, geprägt von Unsicherheit und Feindseligkeit gegenüber gesellschaftlichem Wandel, verstärken diese Anfälligkeit. Dies machen sich einige politische Parteien stark zu Nutze.


Glossar:


AfD (Alternative für Deutschland)

Eine rechtspopulistische Partei in Deutschland, die laut Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in Teilen als rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet wird. Das BfV verweist auf völkisch-nationalistische, demokratiefeindliche und menschenverachtende Positionen sowie auf Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung. Seit 2024 wird die gesamte AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt, einzelne Landesverbände und der „Flügel“ gelten als gesichert rechtsextrem.(Quelle: Bundesamt für Verfassungsschutz – AfD)


Ambiguitätstoleranz

Die Fähigkeit, Mehrdeutigkeiten und Unsicherheiten auszuhalten.


Amadeu Antonio Stiftung

Eine deutsche Stiftung, die sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus engagiert und Studien zu Gender, Demokratie und rechten Angriffen veröffentlicht.


Antifeminismus

Ablehnung oder Feindseligkeit gegenüber feministischen Ideen und Gleichstellungspolitik.


Autoritäre Männlichkeit

Ein Männlichkeitsbild, das auf Gehorsam, Kontrolle und Unterordnung basiert und oft mit autoritären politischen Einstellungen einhergeht.


Autoritäre Persönlichkeitsstruktur

Ein psychologisches Konzept, das eine Neigung zu Gehorsam, Konformität und Feindseligkeit gegenüber Abweichlern beschreibt.


Baer, Susanne

Juristin und Wissenschaftlerin, die zu Rechtspopulismus, Männlichkeit und Demokratie forscht.


Böhnisch, Lothar

Sozialwissenschaftler, der zu Männlichkeit und Gewalt publiziert.


Bundeszwang (Art. 37 GG)

Ein Instrument des Grundgesetzes, um die Einhaltung von Bundesrecht durch Länder zu erzwingen.


Camouflage

Im politischen Kontext die Tarnung oder Verschleierung wahrer Absichten hinter scheinbarer Offenheit oder Klarheit.


Care-Arbeit

Unbezahlte oder gering bezahlte Arbeit, die sich um Fürsorge und Haushalt kümmert.

Connell, R. W.Soziologe, bekannt für die Theorie der hegemonialen Männlichkeit.


Demokratiegefährdung

Handlungen oder Bewegungen, die demokratische Prinzipien wie Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit und freie Wahlen untergraben oder bedrohen.


Digitale Mobilisierung

Die Nutzung digitaler Medien zur politischen Mobilisierung und Verbreitung von Botschaften.


Diskursverhärtung

Die zunehmende Polarisierung und Verhärtung von Meinungen in öffentlichen Debatten.


Diskursive Brandstiftung

Die bewusste Nutzung von Sprache und Rhetorik, um gesellschaftliche Spannungen zu verschärfen und Konflikte zu provozieren.


Diskursive Grenzziehung

Die sprachliche Abgrenzung von akzeptablen und inakzeptablen Meinungen oder Gruppen.


Diversity-Programme

Initiativen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion in Organisationen.


EmpathieDie Fähigkeit, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen und mitzufühlen.


Feindbildkonstruktion

Die bewusste Schaffung von Gegnern oder Sündenböcken, um die eigene Gruppe zu stärken und zu mobilisieren.


Feindseligkeit gegenüber Vielfalt

Ablehnung oder Feindlichkeit gegenüber kultureller, sozialer oder sexueller Diversität.


Gender Vote Gap

Unterschiedliche Wahlpräferenzen zwischen Männern und Frauen, oft zugunsten progressiver Parteien bei Frauen.


Gewaltenteilung

Das Prinzip der Aufteilung staatlicher Macht in Legislative, Exekutive und Judikative, um Machtmissbrauch zu verhindern.


Gewaltenteilungskrise

Eine Situation, in der die Unabhängigkeit und Funktion der drei Staatsgewalten gefährdet ist.


Gleichwertigkeit

Das Prinzip, dass alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Identität den gleichen Wert und gleiche Rechte besitzen.


Gwi-boell.de

Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung, das zu Gender, Demokratie und Rechtspopulismus forscht.


Heinrich-Böll-Stiftung

Politische Stiftung, die sich u. a. mit Genderfragen, Demokratie und Rechtspopulismus beschäftigt.


Hypermaskulinität

Übersteigerte Form von Männlichkeit, die Stärke durch Dominanz, Aggression und emotionale Kälte definiert.


Identifikationsangebot

Politische oder soziale Narrative, die Menschen eine Zugehörigkeit und Identität bieten.


Identitätskrise

Ein Zustand der Verunsicherung über die eigene Rolle und Zugehörigkeit in der Gesellschaft.


Inklusive Definition von Stärke

Ein modernes Verständnis von Stärke, das neben Durchsetzungsvermögen auch Verletzlichkeit, Kooperation und Empathie umfasst.


Klartext-Rhetorik

Eine Kommunikationsweise, die sich als direkte und unverblümte Wahrheit darstellt, oft genutzt, um kontroverse oder ausgrenzende Positionen zu legitimieren.


Kollektive Identität

Das Bewusstsein einer Gruppe, gemeinsame Merkmale und Interessen zu teilen.


Krisenmythos

Eine narrative Konstruktion, die eine Gesellschaft oder Gruppe als in einer existenziellen Krise darstellt.


Linnemann, Carsten

Generalsekretär der CDU, bekannt für die Forderung, „die Dinge beim Namen zu nennen“ – eine Formulierung, die oft zur Legitimation von Ausgrenzung und Abwertung genutzt wird.


Maskulinismus

Eine Ideologie, die Männerrechte betont und oft feministische Anliegen ablehnt.


MAGA-Bewegung

„Make America Great Again“ – eine politische Bewegung in den USA, die mit Donald Trump assoziiert wird und durch populistische, nationalistische und oft autoritäre Tendenzen gekennzeichnet ist.


Meinungsfreiheitseinschränkung

Maßnahmen oder Praktiken, die die freie Meinungsäußerung begrenzen.


Meinungsvielfalt

Das Vorhandensein und die Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen und Perspektiven in einer Gesellschaft, die für eine funktionierende Demokratie essenziell ist.


Mentoring

Eine unterstützende Beziehung, in der erfahrene Personen weniger erfahrene begleiten und fördern.


Opfermythos

Die Darstellung einer Gruppe als Opfer einer feindlichen Übermacht zur Legitimation von Abwehrmaßnahmen.


Peer-to-Peer-Programme

Initiativen, bei denen Menschen auf Augenhöhe sich gegenseitig unterstützen und beraten, oft zur Förderung neuer Verhaltensweisen oder Einstellungen.


Performative Politik

Politisches Handeln, das symbolische Gesten und Inszenierungen nutzt, um Loyalität zu demonstrieren.


Plurale Gesellschaft

Eine Gesellschaft, in der verschiedene Meinungen, Lebensstile und Gruppen nebeneinander existieren und anerkannt werden.


Pluralismus

Das Nebeneinander verschiedener Meinungen, Lebensstile und Gruppen in einer Gesellschaft.


Politische Instrumentalisierung von Männlichkeit

Die Nutzung von Männlichkeitsbildern zur politischen Mobilisierung und Legitimation.


Politische Polarisierung

Die zunehmende ideologische Spaltung der Gesellschaft in gegensätzliche Lager.


Populismus

Politische Strategie, die das Volk gegen eine vermeintliche Elite stellt und einfache Lösungen für komplexe Probleme verspricht.


Populistische Rhetorik

Sprachliche Strategien, die einfache Lösungen versprechen und das Volk gegen Eliten aufbringen.

Queerfeindlichkeit

Feindseligkeit oder Diskriminierung gegenüber LGBTQ+-Personen.


Queere Sichtbarkeit

Die öffentliche Anerkennung und Darstellung von LGBTQ+-Personen und -Themen.


Rechtsextremismus

Politische Ideologien, die auf Rassismus, Nationalismus und autoritären Strukturen basieren.


Rechtsextreme Netzwerke

Organisierte Gruppen, die rechtsextreme Ideologien verbreiten und politische Macht anstreben.


Rechtspopulismus

Politische Bewegungen, die nationalistische, oft fremdenfeindliche und autoritäre Positionen vertreten.


Rechtspopulistische Mobilisierung

Die gezielte Ansprache und Aktivierung von Wählergruppen durch rechtspopulistische Parteien.


Selbstwertgefühl

Das subjektive Empfinden des eigenen Wertes und der eigenen Fähigkeiten.


Soziale Ausgrenzung

Der Ausschluss von Individuen oder Gruppen aus gesellschaftlichen Prozessen und Ressourcen.


Soziale Desintegration

Der Zerfall sozialer Bindungen und gemeinsamer Werte in einer Gesellschaft.


Soziale Medien als Radikalisierungsplattform

Die Nutzung sozialer Netzwerke zur Verbreitung extremistischer Inhalte und zur Radikalisierung.


Soziale Milieus

Gruppen von Menschen mit ähnlichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Merkmalen.


Soziale Polarisierung

Die wachsende gesellschaftliche Spaltung entlang politischer, sozialer oder kultureller Linien.


Statusverlustangst

Die Angst, gesellschaftlichen Status oder Privilegien zu verlieren.


Toxische Männlichkeit

Ein gesellschaftliches und psychologisches Konzept, das traditionelle Männlichkeitsnormen beschreibt, die Dominanz, emotionale Unterdrückung und Aggression fördern und negative Auswirkungen auf Individuen und Gesellschaft haben.


Verfassungskrise

Eine Situation, in der die Verfassung und ihre Prinzipien ernsthaft in Frage gestellt oder verletzt werden.


Vielfalt

Das Vorhandensein und die Wertschätzung unterschiedlicher Identitäten, Lebensweisen und Perspektiven in einer Gesellschaft.


Zirkuszelt-Aussage

Bezugnehmend auf Friedrich Merz’ abwertende Bemerkung zur Regenbogenflagge am Bundestag, die als Symbol für die Ablehnung queerer Sichtbarkeit interpretiert wird.


Quellenverzeichnis:


zeit.de: Parteien und Verbände kritisieren Friedrich Merz' Zirkuszelt-Aussage zur Regenbogenflagge.

2. Juli 2025.https://www.zeit.de/politik/2025-07/friedrich-merz-zirkuszelt-regenbogenflagge-kritik


taz.de: Neues CDU-Grundsatzprogramm: Subjekt, Prädikat, Objekt. 5. Mai 2024.https://taz.de/Neues-Grundsatzprogramm-der-CDU/!5925976/


zentrum-genderwissen.de: Männer und Emotionen: Warum toxische Männlichkeit uns alle betrifft. 5. März 2025.https://www.zentrum-genderwissen.de/toxische-maennlichkeit/


ztk-koeln.de: Toxische Männlichkeit – erkennen, reflektieren, verändern.https://ztk-koeln.de/index.php/toxische-maennlichkeit


lto.de: Erste Belege zur AfD-Einstufung öffentlich. 7. Mai 2025.https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/afd-einstufung-rechtsextremistisch-bfv-verfassungsschutz


wdr.de: Zirkus hisst Regenbogenfahne aus Protest gegen Merz. 4. Juli 2025.https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/zirkus-regebogenflagge-protest-merz-100.html


nw.de: Linnemann verteidigt umstrittene Merz-Aussage.https://www.nw.de/nachrichten/zwischen_weser_und_rhein/24059452_Schwarz-roter-Koalitionsvertrag-Diese-fuenf-Politiker-aus-OWL-reden-mit.html


aok.de: Was ist toxische Männlichkeit? 21. September 2022.https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/psychologie/toxische-maennlichkeit/


akademie.org: Toxische Männlichkeit im digitalen Zeitalter: Finfluencer, Fitfluencer und Mindset-Gurus. 4. September 2024.https://www.akademie.org/de/themen/toxische-maennlichkeit-digitales-zeitalter


belltower.news: Sturm auf das Kapitol: Wie reagieren die „neuen“ Rechten? 7. Januar 2021.https://www.belltower.news/sturm-auf-das-kapitol-wie-reagieren-die-neuen-rechten-109123/


verfassungsschutz.de: Bundesamt für Verfassungsschutz obsiegt vor Verwaltungsgericht Köln gegen die AfD. 27. Oktober 2023.https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2023/20231027_afd.html


spiegel.de: Merz' »Zirkuszelt«-Spruch ruft massive Empörung hervor.https://www.spiegel.de/politik/deutschland/friedrich-merz-zirkuszelt-spruch-ruft-massive-empoerung-hervor-a-00000000-0002-0001-0000-000191595660


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welt.de: Bundestag: Merz löst mit Aussage zu Regenbogenflagge Empörung bei der SPD aus. 2. Juli 2025.https://www.welt.de/politik/deutschland/article251479438/Bundestag-Merz-loest-mit-Aussage-zu-Regenbogenflagge-Empoerung-bei-der-SPD-aus.html


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