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Der CSD 2025 in Berlin hat begonnen

Richard Krauss

26. Juli 2025

Demo, Party „Nie wieder still“ –
Berlin feiert queeren Widerstand

aktualisiert 26.07.2025 - 15:13


Am Samstag hat der Berliner Christopher Street Day (CSD) unter dem Motto „Nie wieder still!“ begonnen. Trotz trübem Wetter werden mehrere Hunderttausend Teilnehmende erwartet. Die Demonstration mit rund 80 Trucks und über 100 Gruppen führt vom Leipziger Platz über Potsdamer Platz bis zum Brandenburger Tor. Schon am Vormittag fand ein stilles Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen statt, an dem auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) teilnahm.


CSD 2025 Berlin (c) Alicia Pischkal   / EMET NEWS PRESS
CSD 2025 Berlin (c) Alicia Pischkal / EMET NEWS PRESS

Die Polizei ist mit rund 1.300 Kräften im Einsatz, unterstützt von 1.000 Sicherheitskräften und 280 Sanitäter:innen. Zwei kleine Gegenproteste wurden angemeldet – eine davon von der rechtsextremen Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“, mit geringer Beteiligung. Eine zweite Demo wurde abgesagt.


Neben dem Hauptumzug finden weitere queere Demonstrationen statt, darunter der „Internationalistische Queer für Befreiung“ in Kreuzberg mit 10.000 Angemeldeten, der sich antikolonial, antikapitalistisch und antirassistisch positioniert. Am Vortag zogen beim Dyke March* rund 4.500 Menschen für lesbische Sichtbarkeit durch Kreuzberg und Neukölln.



CSD 2025 Berlin (c) Alicia Pischkal / EMET NEWS PRESS
CSD 2025 Berlin (c) Alicia Pischkal / EMET NEWS PRESS

Auch politische Botschaften prägen den CSD: Aktivist:innen legten eine 400 m² große Regenbogenflagge vor dem Reichstag aus – als Reaktion auf die ausgebliebene Beflaggung des Parlaments und eine umstrittene Aussage von Kanzler Merz („Zirkuszelt“).

Der CSD erinnert an die Stonewall-Proteste von 1969 in New York – einem historischen Wendepunkt des queeren Widerstands gegen Polizeigewalt. Weltweit wird mit CSDs an diesen Ursprung erinnert und für Gleichstellung demonstriert.


CSD2025 Berlin (c) Alicia Pischkal / EMET NEWS PRESS
CSD2025 Berlin (c) Alicia Pischkal / EMET NEWS PRESS

Internationales Pressecho:


Mit schätzungsweise über 500.000 Teilnehmenden zählt der Berliner CSD auch in diesem Jahr zu den größten queeren Demonstrationen Europas.


Internationale Medien wie die Deutsche Welle und The Guardian berichten über die enorme Symbolkraft des Zuges und die deutliche Polizeipräsenz in der Hauptstadt. Begleitet wurde der CSD von Protestaktionen gegen das Verbot der Regenbogenflagge am Bundestag.


Aktivist:innen entrollten eine riesige Flagge vor dem Parlament und überreichten über 230.000 Unterschriften an die Politik. Menschenrechtsgruppen und Veranstaltende betonen die Dringlichkeit des diesjährigen Mottos – „Nie wieder still!“ – angesichts zunehmender queerfeindlicher Angriffe. Die queere Community in Berlin stellt damit nicht nur Sichtbarkeit her, sondern fordert auch politische Konsequenz und Solidarität über den Tag hinaus.


Die Polizei berichtet bisher von keinen Zwischenfällen, von den angemeldeten 500 rechtsextremen Demonstranden fanden sich 20 Personen ein.


Bildstrecke und copyright von unserer Korrespondentin Alicia Pischkal, Berlin / EMET NEWS PRESS



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