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Ermittlungen nach EHEC-Anstieg in Mecklenburg-Vorpommern

Richard Krauss

30. Aug. 2025

Kein Hinweis auf bundesweite Häufung – RKI beobachtet die Lage

Schwerin (emet-news-press) – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der bestätigten EHEC-Infektionen auf 17 gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) meldete am Freitag (29. August) fünf weitere Fälle, darunter einen HUS-Verdachtsfall. Betroffen sind vier Kinder im Alter von ein bis zwölf Jahren und eine erwachsene Person.


Zwei Kinder werden stationär behandelt. Insgesamt registrierte die Behörde sechs HUS- und elf EHEC-Fälle. Eine nächste Aktualisierung ist für Montag angekündigt.


Die Gesundheitsbehörden prüfen mögliche gemeinsame Expositionen. Im Fokus stehen Lebensmittelkontakte, Wasser, Tierkontakte und Aufenthalte in Gemeinschaftseinrichtungen. Staatliche Labore begleiten die Untersuchungen. Ein Zusammenhang mit Lebensmittelerzeugnissen aus anderen Bundesländern ist bisher nicht belegt.


Das Robert Koch-Institut verweist auf die laufenden Ermittlungen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach derzeitigem Stand gibt es keine Hinweise auf eine Häufung in anderen Regionen Deutschlands. Die Lage wird weiter beobachtet.


EHEC gehört zu den Shiga-Toxin-bildenden E. coli (STEC). Infektionen werden vor allem über kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder direkten Tierkontakt übertragen. Typisch sind Durchfälle, oft mit Blutbeimengungen, und Bauchkrämpfe. Eine schwere Komplikation ist das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Die Behandlung erfolgt in der Regel unterstützend; eine routinemäßige Antibiotikagabe wird nicht empfohlen.


Behörden raten zu strenger Küchenhygiene. Fleisch durchgaren, Rohmilch abkochen, Sprossen vor dem Verzehr erhitzen und Kreuzkontaminationen vermeiden. Obst, Gemüse und Kräuter gründlich waschen.


Auf dem Portal lebensmittelwarnung.de war zuletzt Petersilie eines Thüringer Anbieters wegen VTEC/EHEC gewarnt worden. Ein Bezug zum Geschehen in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht festgestellt.


Auch in anderen europäischen Staaten werden lokale STEC/EHEC-Ereignisse untersucht; ein grenzüberschreitender Zusammenhang ist derzeit nicht erkennbar. Hinweise auf einen gezielten Angriff auf kritische Infrastrukturen (KRITIS) liegen nach aktuellem Stand 30.08.2025 nicht vor; die Lage wird mit RKI, ECDC und den Partnerbehörden fortlaufend bewertet.



Quellen


LAGuS Mecklenburg-Vorpommern – Informationen zu EHEC, Lageupdates 28.–29.08.2025Robert Koch-Institut – STEC/EHEC: Krankheitsbild und Falldefinitionen (2025)Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – FAQ zu STEC/EHEC (05.08.2025)lebensmittelwarnung.de – Rückruf Petersilie (21.08.2025)

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