
Richard Krauss
17. Juli 2024
Autopsie bestätigt Zyanidvergiftung bei sechs Toten
Am 16. Juli 2024 wurden im Grand Hyatt Erawan in Bangkok die Leichen von sechs Touristen entdeckt. Eine Autopsie ergab, dass alle Opfer Spuren von Zyanid im Blut hatten, einem schnell wirkenden Gift. Die Verstorbenen, drei Männer und drei Frauen im Alter von 37 bis 56 Jahren, wurden zuletzt am Vorabend lebend gesehen, als ihnen Essen aufs Zimmer gebracht wurde.
Überwachungskameras zeigten, dass eine Frau das Essen in Empfang nahm und kurz darauf die anderen eintrafen. Danach wurde die Tür verschlossen, und es wurden keine weiteren Besucher gesehen. Die Leichen wurden am folgenden Nachmittag von einem Zimmermädchen entdeckt.
Die thailändischen Behörden vermuten, dass einer der Toten selbst der Täter sein könnte, motiviert durch einen finanziellen Streit. Schulden in Millionenhöhe sollen im Spiel gewesen sein. In sechs Teetassen im Hotelzimmer wurden Hinweise auf Zyanid gefunden, was auf eine gemeinsame Einnahme des Giftes hindeutet. Die These eines Massenselbstmords wurde als unwahrscheinlich angesehen, da einige der Opfer weitere Reisepläne hatten und die Leichen in verschiedenen Teilen des Zimmers gefunden wurden.
Der Fall wird auch von internationalen Behörden genau verfolgt, da zwei der Opfer US-Bürger waren. Die US-Regierung und die vietnamesischen Behörden stehen in engem Kontakt mit den thailändischen Ermittlern. Thailands Regierungschef Srettha Thavisin betonte, dass das Verbrechen keine nationalen Sicherheitsprobleme aufwerfe und den Tourismus nicht beeinträchtigen solle.
Quellen: t-online, ZDF, AFP, Reuters, AP, CNN, SPIEGEL, Thai Examiner, Nation Thailand, Bangkok Post.
Faktencheck: FactCheck.org